Blühstreifen zeigt Erfolg für Wildbienen

14. Oktober 2025 : Bereits vor drei Jahren entstand mit Unterstützung durch den Blühpakt Bayern am nördlichen Ortsrand von Altomünster ein „Bienen Highway“, der sich über einen Kilometer an der Ortsverbindungsstraße nach Asbach erstreckt.

Durch eine Neuansaat mit heimischem und mehrjährigem Blumenwiesen-Saatgut und eine angepasste Pflege entstand innerhalb von zwei Jahren ein dauerhafter Blühstreifen der sich (auch bei Bienen) sehen lassen kann. Am Ortsschild sind Natternkopf, Wilde Möhre und Hornklee nicht nur optisch ansprechend, sie sind auch wahre Wildbienen-Magneten. Diese sind wichtig, denn über die Hälfte der Wildbienenarten in Bayern ist gefährdet. Im Auftrag der Regierung von Oberbayern wurde nun überprüft, welche Artenvielfalt von Wildbienen in Altomünster vorhanden ist. Im Sommer 2024 kartierte Wildbienenexperte Dr. Sebastian Hopfenmüller an mehreren Terminen die vorhandenen Bienen und konnte insgesamt fast 40 unterschiedliche Arten feststellen, darunter auch gefährdete Arten, wie die Gebänderte Pelzbiene. Diese Art nistet bevorzugt in Steilwänden und Abbruchkanten. Das erfreuliche Ergebnis bringt auch eine Verantwortung mit sich und weitere Aufgaben: Wildbienen brauchen Nistplätze, was bei vielen Arten schütter bewachsene und gut besonnte Bodenstellen sind. Daher gab es den Vorschlag an mehreren Stellen entlang des Blühstreifens, an südlich ausgerichteten Böschungsabschnitten die Grasnarbe abzuziehen, um entsprechende Nistmöglichkeiten zu schaffen. Dies wurde zur Freude des Experten auch zügig von den Mitarbeitern des Bauhofs umgesetzt.
Neben dem angelegten Blühstreifen wurde im vergangenen Jahr auch eine Streuobstwiese östlich von Altomünster kartiert. Die Zahl der Wildbienen war dort mit 24 Arten deutlich geringer. Dass unter der geringen Artenanzahl auch eine gefährdete Art, die Veränderliche Hummel ist, zeigt die Dringlichkeit zu handeln. Insbesondere Hummeln brauchen als staatenbildende Bienen vom Frühjahr bis zum Spätsommer kontinuierliche Blütenressourcen. Zur Aufwertung der Streuobstwiese ist dort nun ein mehrjähriger Blühstreifen angedacht und ergänzend blühende Sträucher, wie Hundsrose, Weißdorn und Holunder. Damit lassen sich viele der über 500 Wildbienen-Arten, die in Bayern vorkommen fördern. Auch wenn es eine ganze Reihe sehr spezialisierter Wildbienen gibt, die insbesondere spezielle Blütenpflanzen brauchen, kann doch ein größerer Teil mit einfachen Maßnahmen gefördert werden. Auch im Garten lassen sich mit Natternkopf, Witwenblume und Glockenblumen viele Wildbienen anlocken. Und keine Angst, auch wenn zumindest weibliche Wildbienen stechen können, tun sie dies sehr selten und oft kommt der Stachel gar nicht durch die menschliche Haut. Dafür bestäuben sie viele Pflanzen und sind oft ganz wesentlich für den Fruchtertrag von Obstbäumen und Sträuchern verantwortlich. Auch Sandhügel, Totholzhaufen und offene Bodenstellen lassen sich einfach anlegen und helfen den Wildbienen, die meist nur wenige Hundert Meter weit fliegen, beim Überleben.