Pfaffenhofen, Pipinsried, Plixenreid, Radenzhofen

Pfaffenhofen

Pfaffenhofen taucht erstmals eindeutig im zweiten, lateinisch geschriebenen Herzogsurbar von 1279 bis 1284 im Amt Merching als "Pfaffenhouen" auf. Das "u" ist als "V" zu lesen. Die Zuweisung auf unser Pfaffenhofen ergibt sich eindeutig durch den Zusatz "prope Altenmvnster", "nahe bei Altomünster". Der Ortsname bedeutet "Hof oder Höfe eines Pfarrers". Eine frühe Nennung aus den Jahren 957 bis 972, auf die Pfarrer Josef Neureuther hingewiesen hat, erscheint angesichts der Vielzahl von "Pfaffenhofen"-Orten als eher unwahrscheinlich.

Alte Hausnamen:

Beim Bauer (Haus-Nr. 1)
Beim Mesner (Haus-Nr. 4)
Beim Kasperlhäusl (Haus-Nr. 2)
Beim Thoma (Haus-Nr. 6)
Beim Six (Haus-Nr. 7)
Beim Forster (Haus-Nr. 5)
Beim Landmayer (Haus-Nr. 8)

Pipinsried

Der Ortsname taucht erstmals urkundlich um 1056 als "Pippinesrieth", in der Bedeutung von "Pippins Rodung", auf. In der Lebensbeschreibung des hl. Alto, gleichfalls aus dem 11. Jahrhundert, erscheint zwar König Pippin III. als Förderer des hl. Alto, von Pipinsried ist aber nicht die Rede. Neuerdings wird die Ansicht vertreten, daß es sich bei dem Ortsgründer deshalb nicht um den Frankenkönig, sondern um einen baierischen Adeligen namens Pippi aus der Gründerfamilie des Klosters Schäftlarn handelt. Auch das Kloster Schäftlarn hat bemerkenswerterweise den heiligen Dionys als Kirchenpatron.

Alte Hausnamen:

Beim Bals (Haus-Nr. 26)
Beim Spurger (Haus-Nr. 27)
Beim Spornhaller (Haus-Nr. 28)
Beim Kneißl (Haus-Nr. 41)
Bein Zotz (Haus-Nr. 15)
Beim Rieger (Haus-Nr. 35)
Beim Fenny (Haus-Nr. 13)
Beim Wohlmuth (Haus-Nr. 29)
Beim Veitl (Haus-Nr. 22
Beim Stimpfl (Haus-Nr. 46)
Beim Blasimarta (Haus-Nr. 36)
Beim Weberhansjakl (Haus-Nr. 3)
Beim Gaßler (Haus-Nr. 10)
Beim Wirt (Haus-Nr. 11)

Plixenried

1330 erscheint die Siedlung erstmals urkundlich als "Plixriet" in einer Urkunde des Klosters Altomünster. Der Ortsname zerfällt in das Grundwort "-ried" mit der Bedeutung "Rodung" und in das Bestimmungswort "Plix-". Das Bestimmungswort geht auf das mittelhochdeutsche Wort für "Glanz, Blitz, Anblick oder Blick" zurück. Danach würde der Ortsname als "Rodung an der lichten Waldblöße" zu erklären sein. Dieser Ortsname ist einmalig in Deutschland.

Alte Hausnamen:

Beim Glasl (Haus-Nr. 1)
Beim Maurer (Haus-Nr. 2)
Beim Weber (Haus-Nr. 3)
Beim Bärabauer (Haus-Nr. 4)
Beim Berghiasl (Haus-Nr. 5)
Beim Beimichl (Haus-Nr. 6)
Beim Blum (Haus-Nr. 6 1/2)
Beim Jackl (Haus-Nr. 7)
Beim Rasch (Haus-Nr. 8)
Beim Strasser (Haus-Nr. 9)
Beim Gailer (Haus-Nr. 10)
Beim Gori (Haus-Nr. 10 1/2)
Beim Sturm (Haus-Nr. 12)

Radenzhofen

Der Weiler erscheint erstmals 1253 und 1256 in zwei Urkunden des Klosters Altomünster als "Rotemshouen" und "Ratenishouen". Das "u" ist als "v" zu lesen. Das Grundwort "-hofen" besagt "Hof, Besitz", das Bestimmungswort "Ratenis-" geht auf den germanischen Namen "Ratuni" zurück. Der Ortsname hat also die Bedeutung "Hof des Ratuni". Ratuni dürfte um 800 hier gerodet haben.

Alte Hausnamen:

Beim Bauern (Haus-Nr. 1)
Beim Heißbauer (Haus-Nr. 2)
Beim Lenzbauer (Haus-Nr. 3)